Ich habe lange überlegt mit welchem Thema ich meinen Blog starten möchte. Verschiedenste Ideen habe ich ausgearbeitet, doch plötzlich kam mir mitten in der Nacht (das ist keine Metapher, es war tatsächlich 0:45 Uhr) die Idee zu diesem Post und ich wusste, dass es das absolut richtige Thema ist.
Mut – ein Wort, drei Buchstaben. Es begegnet uns immer und immer wieder im Alltag und jeder, egal ob kreativer Herzensmensch oder rationales Genie, muss sich damit früher oder später auseinandersetzen.
Stehe ich auf und sage, dass ich die Situation nicht gut finde? Mache ich den ersten Schritt auf eine Person zu? Begebe ich mich in ein Umfeld, in dem ich noch nie zuvor war? Wage ich es meinen Traum zu leben?
Auf mich scheint es so, als habe Mut meist etwas mit einem Risiko zu tun haben. Wir haben die Chance etwas zu wagen, etwas Neues zu machen, etwas zu entdecken – doch der Ausgang ist ungewiss.
Was, wenn die Person auf die ich zugegangen bin, mich ablehnt? Was, wenn ich mich unwohl fühle und niemand auf mich zukommt, wenn ich ein neues Umfeld betrete? Was, wenn ich merke, dass mein Traum gar nicht umsetzbar ist?
Unsere innere Stimme ist gut darin uns immer wieder zu sagen, welchen negativen Ausgang eine Situation haben kann. Sie hält uns davon ab etwas zu wagen und ersetzt die Vorfreude, die wir anfangs bei einer neuen Idee haben, durch Angst vor dem, was es bedeuten könnte, wenn wir dieser Idee nachgehen.
Wir sind gut darin geworden uns einzureden, dass der sichere Weg – der Weg für den es keinen Mut braucht – der bessere Weg ist. Der sichere Weg, auf dem wir nichts wagen und unsere Ideen nur in unseren Träumen in der Dunkelheit der Nacht Raum geben.
Doch verpassen wir damit nicht viel zu viele Chancen? Wie haben wir vor das Leben zu kreieren für das wir jeden Morgen mit einem Lächeln aufstehen – oder für die Morgenmuffel: ein Lächeln nach dem ersten Kaffee aufbringen können – wenn wir immer nur dableiben, wo wir jetzt gerade sind.
Wie oft hast du dich schon gefragt, warum du in einer bestimmten Situation in deiner Vergangenheit nicht mutiger gewesen bist?
Warum du letztes Jahr nicht den Streit mit deiner Freundin geklärt hast? Warum du als Kind nie in einen neuen Verein eingetreten bist? Warum du nie angefangen hast deine gemalten Bilder zu veröffentlichen?
Bist du so wie ich? Denkst du auch darüber nach wie viele Sachen du jetzt in deinem Leben hättest, wenn du sie vor Jahren angefangen hättest? Wenn du vor Jahren mutig gewesen wärst?
Aber ist das nicht genauso eine Ausweichstrategie wie sich den sicheren Weg als den besseren Weg einzureden? Benutzen wir nicht alle gerne den Satz: „Ja das wäre wirklich schön, aber jetzt ist es dafür zu spät. Das hätte ich vor Jahren anfangen müssen.“
Doch was wäre, wenn wir dieses Argument einfach mal beiseite legen. Wenn wir nicht darauf achten, ob es genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist, denn sind wir mal ehrlich, so etwas wie den richtigen Zeitpunkt gibt es meistens nicht.
Ist es nicht faszinierend, dass wir uns so oft wünschen mutiger zu sein und unseren Ideen und Träumen nachzugehen und doch so oft lieber nicht mutig sind, weil wir auf das richtige Gefühl warten? Doch ist Mut überhaupt ein Gefühl oder ist es nicht eher eine Entscheidung?
Sollten wir vielleicht weniger Zeit darauf verschwenden auf das Gefühl zu warten und stattdessen einfach eine Entscheidung treffen?
Für mich hat es viel Mut bedeutet mein erstes Buch mit der Öffentlichkeit zu teilen. Wenn man ein Buch schreibt und dort so viel Energie und Liebe hineinsteckt, hat man Angst, dass es nicht gut genug ist oder dass andere es nicht mögen werden. Man hat Angst, dass andere dir sagen, dass deine Arbeit verschwendet war, weil du kein Talent hast. Ich verstehe zu gut, warum viele Menschen schreiben, aber nie etwas veröffentlichen. Mutig zu sein wird immer schwieriger, je wichtiger uns eine Sache ist.
Und doch möchte ich jeden – einschließlich mir selbst – immer wieder ermutigen dieses Risiko eines Rückschlags einzugehen. Das Risiko ist es definitiv wert, wenn du dir überlegst, welch positiven Ausgang dein Mut haben kann.
Ich bin mir sicher, dass auch du während dem Lesen dieses Beitrags an eine Situation in deinem Leben gedacht hast. Eine Idee, die schon ewig in deinem Kopf herumschwirrt, eine Person, die dir am Herzen liegt, ein Schritt, der dir Angst macht. Ich möchte, dass du dich fragst, warum du zögerst und warum es dir so schwer fällt mutig zu sein.
Und jetzt stell dir vor, wie schön es sein könnte, wenn du diesen Schritt gehst und behalte dir dieses Bild im Kopf.
Ich hoffe, dich hat mein kleiner Artikel inspiriert und zum Nachdenken gebracht. Ich freue mich natürlich, wenn du diesen Blog abonnierst, um nichts mehr zu verpassen.
Liebe Grüße
Stefanie